Brennpunkt-Artikel


03.12.2018

Streit um Ärztelöhne lenkt von Kostendiskussion ab

Ablenken und vernebeln

Während in der Endlosschleife über die Richtigkeit der durchschnittlichen Ärzte-einkommen gestritten wird, steigen die ambulanten Arztkosten munter weiter. Vor allem die Kantone stehen nun in der Verantwortung.

Die Diskussion um die hohen Arztlöhne findet vor dem Hintergrund der weiterhin stark steigenden ambulanten Arztkosten statt. Sie liegen heute pro versicherte Person um über einen Viertel höher als noch vor fünf Jahren.

Zulassungssteuerung: Kantone in die Pflicht nehmen

santésuisse hat wiederholt auf die grossen regionalen Unterschiede punkto Versorgungsgrad hingewiesen. In einigen Facharztgruppen und Regionen liegt die Versorgung mehr als 50 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt. Eine griffige Lösung zur Steuerung des ambulanten Angebots ist deshalb längst überfällig. Die Gesundheitskommission des Nationalrates (SGK-NR) hat jetzt die Weichen richtig gestellt. Mit ihren Korrekturen am Vorschlag des Bundesrates für die Zulassungssteuerung für Ärztinnen und Ärzte verlangt die Kommission, dass die Kantone die Zulassungsbegrenzung konsequent umsetzen und einschreiten müssen, wenn die Kosten in bestimmten Ärztekategorien übermässig zunehmen. Die Kantone können nun in die Pflicht genommen werden. Halten sie sich nicht an die vorgegebenen Dichtezahlen bzw. Obergrenzen oder sind diese nicht im Sinne des Gesetzgebers definiert, sollen die Krankenversicherer vor Gericht beschwerdeberechtigt sein.