
Medienkonferenz
Prämien 2017: je nach Kanton sind grosse Unterschiede in der Prämienerhöhung feststellbar
Die Prämien folgen längerfristig den Kosten für die medizinischen Leistungen. Die Unterschiede in den Gesundheitskosten zwischen den Kantonen und folglich auch der Prämienhöhe sind markant. Sie bewegen sich um bis einige Prozentpunkte. Die Gründe dafür liegen in den unterschiedlichen Angebotsstrukturen je nach Kanton zum Beispiel bei der Zahl der Ärzte und der Spitalversorgung.
Die Krankenversicherer müssen mit ihren Prämieneinnahmen die medizinischen Leistungen und die Kosten für die Rechnungsabwicklung und –kontrolle decken. Da die Verwaltungskosten nur fünf Rappen eines Prämienfrankens ausmachen, folgen die Prämien deshalb zwangsläufig der Entwicklung der Leistungskosten. Die Ursachen für die Prämienunterschiede zwischen den Kantonen liegen bei unterschiedlichen Angeboten für die medizinischen Leistungen beispielweise in der Ärztedichte oder der Spitalversorgung.
Genf Spitzenreiter bei den Spezialärzten
Die Zahl der Spezialärzte ist ein wichtiger Treiber für die ambulanten Kosten in einem Kanton. Im Kanton Genf entfielen 2015 auf 10‘000 Einwohner fast 30 Spezialärzte während es im Kanton Uri nur knapp über drei Ärzte waren. Die Kosten für eine Arztkonsultation belaufen sich im Kanton Uri auf durchschnittlich 97 Franken gegenüber 203 Franken im Kanton Genf.
Spitalkosten in Basel-Stadt am höchsten
Gross sind auch die kantonalen Unterschiede bei den Kosten für stationäre Spitalaufenthalte. Während im Kanton Zug pro versicherte Person Spitalkosten von 689 Franken anfallen, sind sie im Kanton Basel-Stadt mit 1‘246 Franken fast doppelt so hoch.
Kantonale Daten zeigen die Kostenunterschiede auf
In Faktenblättern zu jedem Kanton hat santésuisse Informationen zu den Gesundheitskosten und Indikatoren zusammengestellt. Die Faktenblätter stehen online in Deutsch und Französisch zur Verfügung.
Prämienunterschiede zwischen den Krankenversicherern
Die Prämieneingaben der einzelnen Krankenversicherer berücksichtigen die Betriebsergebnisse des Vorjahres, die Prognosen zur Kostenentwicklung sowie die finanziellen Erfordernissen für die Reserven und den Risikoausgleich. Als weitere Faktoren fliessen in die Prämienberechnungen beispielsweise Tarifänderungen bei medizinischen Leistungen, Gesetzesänderungen und neue kassenpflichtige Leistungen ein.