18.12.2023
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Aufarbeitung der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat die Schweiz im Allgemeinen und das Gesundheitswesen im Speziellen vor grosse Herausforderungen gestellt. Sämtliche Akteure des Gesundheitswesens waren aufgefordert, unverzüglich einen ausserordentlichen Einsatz zur Bewältigung der Corona-Pandemie zu leisten. Grundsätzlich hat das Schweizer Gesundheitswesen die Corona-Pandemie gut bewältigt. Die Krankenversicherer haben dabei intensiv mit allen Akteuren zusammengearbeitet, um schnellen und pragmatischen Lösungen zum Durchbruch zu verhelfen. Auch haben die Krankenversicherer rasch auf die stabilisierende Wirkung der grundsoliden Krankenversicherungen hingewiesen. Damit konnte die Branche einen wichtigen Beitrag leisten, damit das Gesundheitswesen trotz Widrigkeiten auch in der Krise funktionieren konnte. Im Hinblick auf eine neue Pandemie sind diverse Verbesserungen an den rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich Epidemiengesetz vorzunehmen. Zudem ist eine angemessene Lagerhaltung von systemkritischen Materialien zu gewährleisten. Auch ist die bisherige Kompetenzregelung auf den verschiedenen föderalen Stufen im Krisenmodus vertieft zu hinterfragen und die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben.


18.12.2023
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Die Langzeitpflege finanziell absichern

Die demographische Entwicklung bringt die heutige Finanzierung der Langzeitpflege mittelfristig an ihre Grenzen, da die Belastung in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) und für die öffentliche Hand stetig ansteigt. Mit der Annahme der Pflegeinitiative sind weitere Zusatzkosten zu erwarten. Und mit einer bedingungslosen Integration der Pflege gemäss EFAS-Vorlage droht weiteres finanzielles Ungemach für die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler. Auch die Pflege durch die Angehörigen belastet die OKP seit einigen Jahren stärker. Der an sich begrüssenswerte Trend zur ambulanten Pflege führt dazu, dass die Kosten zulasten der OKP zusätzlich stark ansteigen. Die Finanzierung der Langzeitpflege ist daher auf eine solidere Basis zu stellen. Aus Sicht von santésuisse sind Massnahmen zu ergreifen, die auf einer liberalen, selbstverantwortlichen Grundlage beruhen und dabei die Eigenverantwortung stärken sowie die Finanzierung der Langzeitpflege dauerhaft absichert. Die OKP soll sich auf ihren Kern, die Finanzierung krankheitsbedingter Pflegekosten, beschränken. Ansonsten wird die Solidarität Jung/Alt überstrapaziert.


18.12.2023
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Reserven der Krankenversicherer als Stabilisator des Schweizerischen Gesundheitswesens

Die Reserven der Krankenversicherer sind das Rückgrat in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Sie schaffen längerfristig Stabilität bei der Prämienentwicklung. Die Reservesituation hat während der Pandemie einen Prämienschock verhindert. In der Zwischenzeit hat sich die Reserven-Situation drastisch verändert. Einerseits mussten die Krankenversicherer unter grossem politischen Druck auf ihre Reserven zurückgreifen, um die Prämien für das Jahr 2022 möglichst tief halten zu können. In der Folge hat sich die Reservesituation infolge der Kostenentwicklung 2021 und 2022 stark verschlechtert. Eine weitere Dämpfung der Prämien über die Reserven würde die finanzielle Stabilität ernsthaft gefährden.


18.12.2023
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Modernisierung des ambulanten Tarifwesens: Gleiche Leistung wird immer gleich vergütet

Der ambulante Ärztetarif TARMED trat 2004 in Kraft. Aufgrund technologischer Entwicklungen und grundsätzlicher Mängel drängt sich seit einigen Jahren eine Modernisierung des ambulanten Tarifs auf. santésuisse setzt sich für eine Abgeltung von ambulanten Leistungen mittels Pauschaltarifen ein, wie dies im stationären Bereich seit vielen Jahren erfolgreich der Fall ist. Der Bundesrat strebt mit der neu gegründeten Organisation ambulante Arzttarife AG ein gemeinsames, nationales Tarifbüro an und will ambulante Pauschaltarife wegen deren kostendämpfender Wirkung vermehrt fördern. Nicht pauschalierbare Leistungen sollen weiterhin mit einem Einzelleistungstarif verrechnet werden können.


18.12.2023
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Einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Gesundheitsleistungen (EFAS)

Bei konsequenter Umsetzung kann die einheitliche Finanzierung stationärer und ambulanter Leistungen (EFAS) gewisse Ineffizienzen beheben, die durch die unterschiedliche Subventionierung der beiden Sektoren entstehen. Damit könnte EFAS der zunehmenden Mehrbelastung der Prämienzahler durch die Ambulantisierung entgegenwirken und die Attraktivität von Modellen der integrierten Versorgung steigern. Das Projekt der einheitlichen Finanzierung kann allerdings kein Ersatz sein für permanente Anstrengungen zur Eindämmung der Kostensteigerung in allen Bereichen des Gesundheitswesens. santésuisse unterstützt EFAS, wenn die Rechnung für die Prämienzahler aufgeht und die möglichen Vorteile tatsächlich realisiert werden können. Insbesondere soll die Finanzierung der Langzeitpflege nicht in die EFAS-Vorlage integriert werden. Die Rechnungsprüfung ist und soll Sache der Krankenversicherer bleiben. Es ist weiter sicherzustellen, dass der administrative Aufwand bei der Umsetzung überschaubar bleibt und dass die Verantwortlichkeiten klar verteilt bleiben.


18.12.2023
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Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern wenig fortgeschritten und hat ein grosses Optimierungspotential. Versicherer, Bevölkerung und Dienstleister sollen das brachliegende Potenzial nutzen können. Beim elektronischen Patienten-dossier (EPD) sind qualitative Verbesserungen und Effizienzgewinne zu erhoffen (rascher Über-blick über Krankengeschichte bei Notlagen, weniger teure Doppeluntersuchungen). Insbesondere fordert santésuisse, dass Ärztinnen und Ärzte künftig zwingend ein EPD führen müssen. Für die Patientinnen und Patienten soll es hingegen freiwillig bleiben. Mit der Weiterentwicklung von SHIP und der Ausdehnung auf zusätzliche Leistungsbereiche hat santésuisse die Initiative für eine umfassende Umsetzung der Digitalisierungsstrategie ergriffen. Bis Ende 2023 soll in allen Bereichen die digitale Abwicklung der administrativen Prozesse von der Anordnung einer Behandlung bis zum Fallabschluss mit Rechnungsstellung Realität sein.


18.12.2023
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Medikamente: Tiefere Medikamentenpreise sind längst fällig

Die Schweizer Bevölkerung gibt pro Kopf nach den USA weltweit am meisten Geld für Medikamente aus. In der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) sind die Medikamentenausgaben der dritthöchste Kostenblock – nach den ambulanten und stationären Behandlungen. Die patentgeschützten Medikamente sind im Vergleich zum europäischen Ausland über 5 Prozent teurer. Die Generika kosten in der Schweiz im Durchschnitt sogar fast doppelt so viel. Zudem ist der Anteil an verschriebenen Generika gegenüber den Nachbarländern sehr tief. Das heutige Anreizsystem verhindert, dass mehr und günstigere Generika verschrieben werden. Preismodelle bei neuen Arzneimitteln und die Einzelfallvergütung sind mittlerweile mit hohen administrativen Kosten bei den Krankenversicherern verbunden.


18.12.2023
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Kostendämpfungspaket 2: Effekt auf Kostenwachstum ist gering

20 Prozent der medizinischen Leistungen sind gemäss dem BAG überflüssig. Zudem bezahlen die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler in vielen Bereichen überhöhte Preise, die zum hohen Kostenniveau im schweizerischen Gesundheitswesen beitragen. santésuisse unterstützt Massnahmen, die die Behandlungsqualität erhöhen und gleichzeitig geeignet sind, das Kostenwachstum im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen. Allerdings haben die Vorschläge des Bundesrates im Rahmen des Kostendämpfungspakets 2 lediglich einen sehr geringen Effekt auf das Kostenwachstum oder können sogar zu Mehrkosten und zusätzlicher Mengenausweitung führen. Diverse vorgeschlagene Massnahmen würden grossen bürokratischen Aufwand auslösen, die Massnahmen laufen zudem auf eine stärkere zentrale Steuerung durch den Bund hinaus. santésuisse bevorzugt Lösungen, die auf bessere Anreize, Wettbewerb und Indikations- und Ergebnisqualität setzen, um das Kostenwachstum nachhaltig dämpfen zu können.