Communiqué


22.06.2022

Generalversammlung: Nationalrat Martin Landolt ist neuer Verwaltungsratspräsident

Heinz Brand übergibt Schlüssel an Martin Landolt

Die Generalversammlung von santésuisse hat Martin Landolt zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Gleichzeitig wurde der bisherige Präsident Heinz Brand für sein erfolgreiches Wirken während mehr als sieben Jahren an der Spitze des Verbandes gewürdigt. Der santésuisse-Verwaltungsrat wird durch die Wahl von Ständerat Peter Hegglin als neuer Verwaltungsrat zusätzlich verstärkt. Damit tritt er als Vertreter des RVK die Nachfolge von Dieter Boesch an, der während fast 30 Jahren die Verbandsarbeit massgeblich mitgeprägt hat. Alle weiteren Verwaltungsräte wurden im Amt bestätigt.

In einem symbolischen Akt hat der bisherige Präsident des Verwaltungsrates, alt Nationalrat Heinz Brand, seinem Nachfolger, Nationalrat Martin Landolt, die Schlüssel für sein Amt als Verwaltungsratspräsident der santésuisse-Gruppe übergeben. Heinz Brand ist überzeugt, dass Martin Landolt die präsidialen Aufgaben mit grossem Engagement weiterführen wird – zum Wohle der Prämienzahlerinnen und Prämienzahler. Martin Landolt betont, dass «santésuisse die Interessen der Prämienzahlerinnen und Prämienzahler stets verantwortungsvoll vertritt. Wir befinden uns in einem Spannungsfeld zwischen einem hervorragend ausgebauten Gesundheitswesen und den damit verbundenen Kosten, die immer mehr Menschen in diesem Land an ihre finanziellen Grenzen bringen». Deshalb, so Martin Landolt weiter, «müssen wir aktiv werden, wenn Kosten ungerechtfertigt hoch sind und ohne Qualitätsverlust gesenkt oder ganz vermieden werden können».

Erfahrungen aus der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitswesen in verschiedenen Bereichen in den Ausnahmezustand versetzt und von allen Beteiligten einen hohen Einsatz gefordert. Anlässlich der diesjährigen Generalversammlung von santésuisse unterstrich Verwaltungsratspräsident und alt Nationalrat Heinz Brand den grossen Wert des Beitrages der Krankenversicherer zur Bewältigung der Pandemie: «Die Krankenversicherer haben mit Nachdruck bewiesen, dass sie ihre systemrelevante Aufgabe jederzeit wahrnehmen können und Garanten der Stabilität sind.»

Bereits zu Beginn der Pandemie boten die Krankenversicherer Hand für konstruktive Lösungen, damit dringend notwendige Behandlungen auch virtuell durchgeführt und vergütet werden konnten. Mit diesem partnerschaftlichen Einsatz haben sie dazu beigetragen, dass das schweizerische Gesundheitswesen zu jeder Zeit funktionsfähig war und ist.

Reserven als Stabilitätsfaktor für das Gesundheitswesen

Die Krankenversicherer konnten dank ihrer soliden Reservesituation bereits früh kommunizieren, dass mitten in der Krise keine Prämienerhöhungen zu befürchten sind. Umso befremdlicher sind Begehren, die die Reserven der Krankenversicherer politisch senken wollen. Die Folge von politisch verordneten, tiefer angesetzten Reserven wäre mehr Instabilität in der Krankenversicherung und die Gefahr grösserer Prämiensprünge. Es ist deshalb zu hoffen, dass der Ständerat den entsprechenden Gelüsten entschieden entgegentritt.

Digitalisierungsschub «dank» der Pandemie

Die Krankenversicherer haben während der Pandemie ihre Kommunikationskanäle gegenüber Kundinnen und Kunden sowie gegenüber den Leistungserbringern stark ausgebaut. Heute gilt als selbstverständlich, dass sie sämtliche relevanten Kundenprozesse auch digital anbieten. Auch der Verband santésuisse treibt die Digitalisierung mit der Weiterentwicklung des Standards für den elektronischen Datenaustausch SHIP (Swiss Health Information Processing) und der virtuellen Versichertenkarte VICARD stark voran. Das beliebte Handbuch der Schweizer Kranken- und Unfallversicherung ist neu auch online verfügbar. Dasselbe gilt für den Geschäftsbericht, der unter geschaeftsbericht.santesuisse.ch abrufbar ist.

Kosten- und Prämienentwicklung im Zentrum der Aufmerksamkeit

Im vergangenen Jahr haben die Krankenversicherer eine aussergewöhnlich starke Steigerung der Kosten festgestellt – ein Trend, der leider auch im 2022 anhält. Nach Behandlungsdatum betrug das Wachstum im Jahr 2021 rund sieben Prozent pro versicherte Person, für das laufende Jahr ist weiter mit einem Wachstum bei den Gesundheitskosten zu rechnen. Dementsprechend befürchten die Krankenversicherer einen namhaften Prämienanstieg für das Jahr 2023. santésuisse setzt sich dafür ein, dass diese Entwicklung rasch wieder gestoppt werden kann. Dafür braucht es echte Reformen, so dass überhöhte Kosten gesenkt und Fehlanreize eliminiert werden.

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Weiterführende Informationen

santésuisse ist der Branchenverband der schweizerischen Krankenversicherer. santésuisse setzt sich für ein freiheitliches, soziales und finanzierbares Gesundheitssystem ein, das sich durch einen effizienten Mitteleinsatz und qualitativ gute medizinische Leistungen zu fairen Preisen auszeichnet.