Communiqué
Kostendämpfungspaket des Bundesrats
Kosten sparen Ja – aber richtig
Die aktuelle Entwicklung der Gesundheitskosten verlangt nach griffigen Massnahmen, damit die Prämienlast auch in Zukunft tragbar bleibt. santésuisse begrüsst den Willen des Bundesrates, mit neuen kostendämpfenden Massnahmen dem übermässigen Kostenwachstum im Gesundheitswesen entgegenzutreten. Insgesamt gehen die vom Bundesrat vorgeschlagenen Lösung aber zu wenig weit und führen zum Teil sogar zu Mehrkosten. Das Parlament ist gefordert, mit griffigen Massnahmen bei den Medikamenten und mit einer Stärkung von alternativen Versicherungsmodellen nachzubessern.
Mehr Wettbewerb und geeignete Anreize entlasten die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler. Deshalb hat santésuisse stets Massnahmen gefordert, die mehr Wettbewerb zugunsten der Prämienzahler bringen. Zum Beispiel darf es sich nicht lohnen, mehr Leistungen an den Patientinnen und Patienten durchzuführen als notwendig. Dafür wären verbindliche Qualitätsvorgeben unerlässlich. Zudem bräuchte es endlich Massnahmen gegen die Über- und Fehlversorgung. Die Kantone sind gefordert, bei der Zulassung von neuen Ärztinnen und Ärzten und der Spitalplanung eine deutlich aktivere Rolle zu spielen.
Freiwillige Netzwerke ohne Mehrkosten
Mit der Stärkung von Netzwerken im Gesundheitswesen schlägt der Bundesrat die richtige Richtung ein. Allerdings darf die Umsetzung nicht zu zusätzlichen Kosten führen. In einer koordinierten Versorgung liegt ein gewisses Potenzial für mehr Effizienz und höhere Qualität. Mit ihren alternativen Versicherungsmodellen fördern die Krankenversicherer Netzwerke seit vielen Jahren. Modelle mit eingeschränkter Wahl des Leistungserbringers sind ein Erfolgsmodell für 70 Prozent der Versicherten.
Transparenz nicht leichtfertig aufgeben
Für santésuisse ist die Transparenz bei den Medikamentenpreisen ein hohes Gut, das nicht leichtfertig geopfert werden darf. Daher steht santésuisse der Einführung von geheimen Rabatten bei Preisverhandlungen kritisch gegenüber. Zu begrüssen ist aber, dass mit einer differenzierten WZW-Prüfung die Medikamentenpreise viel gezielter überprüft werden können, wenn der Verdacht besteht, dass die Preise zu hoch liegen.