Die von Bundesrat Alain Berset heute bekannt gegebene Erhöhung der Standard-Prämien für Erwachsene um 4,0 Prozent für 2015 bestätigt die von santésuisse am 4. Juli 2014 bgegebene Schätzung von einem durchschnittlichen Anstieg der Kosten und damit der Prämien von rund 4,5 Prozent.
Prämien müssen die Kosten decken: Unser qualitativ gutes Gesundheitssystem hat seinen Preis. Vor allem die intensive Inanspruchnahme von ambulanten Leistungen in Spitälern und Arztpraxen lässt die Kosten weiter steigen (Mengenausweitung).
Unterschiedliche Prämienanstiege
Je nach Wohnkanton, Prämienregion, Krankenversicherer, gewähltem Modell und gewählter Franchise sind Abweichungen vom Prämien-Durchschnittsanstieg von 4,0 Prozent nach unten und oben möglich. Der Prämienanstieg kann ausserdem prozentual für gewisse Versicherungsmodelle und Versichertengruppen höher ausfallen als der Durchschnitt, da das Bundesamt für Gesundheit gegenüber früher den Spielraum für Rabatte eingeengt hat und kostendeckende Prämien für Alternativmodelle verlangt.
Selbstverantwortung dank Wahlmöglichkeit
Versicherte, die ihren Versicherer aufgrund des Prämienanstieges oder aus anderen Gründen wechseln möchten, können das ohne Probleme tun und haben die freie Wahl zwischen den Angeboten der untereinander im Wettbewerb stehenden Krankenversicherer. Sie müssen vom ausgewählten Versicherer ohne Ausnahme und ohne Bedingungen aufgenommen werden. Kündigungstermin ist Ende November 2014. Weiterhin bieten sich aber mit der Wahlfranchise und alternativen Versicherungsmodellen wie Hausarzt-, HMO- oder Telmed-Modellen Einsparungsmöglichkeiten ohne Qualitätseinbussen gegenüber der Standardprämie.
Reserven schützen die Versicherten
Allfällige Überschüsse aus dem Vorjahr fliessen in die Reserven. Die Reserven bleiben für die Versicherten im System und werden für deren Sicherheit eingesetzt. Sie dienen dazu, ausserordentliche Schwankungen bei den Ausgaben zu decken, beispielsweise im Fall einer Epidemie. Hingegen lässt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den gezielten Abbau von freien Reserven nicht zu.
Anhang: Prämien bilden die Kosten ab (Quelle: Taschenstatistik der Kranken- und Unfallversicherung Ausgabe 2013, BAG)