Clevere Nutzung von Daten bringt Mehrwert für alle

infosantésuisse-Artikel
18.12.2023

Eine gezielte Speicherung und Nutzung von Daten könnte mithelfen, die Qualität im Gesundheitswesen zu steigern, teure Doppelspurigkeiten zu vermeiden und zu mehr Messbarkeit und Transparenz führen.

Big Data ist auch im Gesundheitswesen ein allgegenwärtiger Begriff. Im Zusammenhang mit den Datenbergen ist von «Goldgruben» die Rede oder davon, dass Herr und Frau Schweizer dank dem neuen Datenschutzgesetz zu «Datenmilliardären» werden könnten, weil die Daten ihnen gehören und sie ?darüber bestimmen können, was mit ihnen gemacht wird.

Durchgängige Gesundheitspfade

Ob wirklich alle Daten einen Geldwert haben, sei dahingestellt. Fakt ist: Die gigantischen Datenmengen bilden die Grundlage für neue Möglichkeiten in der Gesundheitsversorgung. Das gilt auch für die Krankenversicherer. Werten sie die Daten geschickt aus, können sie ihrer Kundschaft mit diesen einen klaren Mehrwert bieten. Denn moderne Kundinnen und Kunden möchten nicht nur jederzeit Informationen rund um Versicherungsprodukte und Gesundheitsangebote einsehen und bearbeiten können. Sie möchten auch die Dienstleistungen diverser Anbieter kombinieren und zu einem durchgängigen Gesundheitspfad verbinden.

Transparenz, Vergleichbarkeit und Effizienz

Doch nicht nur für die Kunden bringen Daten einen Mehrwert. Mit einer gezielteren und effizienteren Verwaltung von Daten, der Optimierung von Datenflüssen und der Datenhaltung können ganz unterschiedliche Ziele verfolgt werden. Einerseits kann damit die Qualität im Gesundheitssystem verbessert werden, da die Datennutzung mithilft, Über- oder Fehlversorgung zu vermeiden. Andererseits verbessert eine clevere Datennutzung die administrativen Prozesse und steigert die Effizienz. Damit entsteht für alle Akteure im Gesundheitswesen echter Zusatznutzen: Weniger Untersuchungen für die Patienten, mehr Patienteninformationen für die Leistungserbringer und Kosteneinsparungen für die Kostenträger durch die Vermeidung von Doppelspurigkeiten. Zudem führt eine Standardisierung zu einer besseren Vergleichbarkeit und damit auch zur Messbarkeit der einzelnen Tätigkeiten. Und zu guter Letzt können konsistente und verlässliche Daten als Planungsgrundlage für ein noch besseres Gesundheitssystem und zu Forschungszwecken genutzt werden.

Komplexe Datenverwaltung

Aufgrund der hohen Sensibilität von Patientendaten kommt dem Datenschutz und der Datensicherheit im Gesundheitswesen eine ausserordentliche Bedeutung zu. Dies erfordert auf allen Ebenen besondere Massnahmen. Erhebung, Speicherung, Bearbeitung, Nutzung, Weitergabe und Publikation der Daten sind dadurch komplex und gesetzlich stark geregelt. Das ist richtig und wichtig. Allerdings sollte es nicht vorkommen, dass Patientinnen und Patienten wichtige Informationen zu ihrer Behandlung nicht erhalten, weil das Gesetz die Datenauswertung verhindert.


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