Medizinische Qualität muss transparent werden

Medienmitteilungen
03.02.2017

Die Gesundheitskommission des Nationalrates (SGK-NR) hat wegweisende Entscheide zugunsten qualitativ hochstehender medizinischer Leistungen gefällt. Folgt ihr das Parlament, wird sich unser Gesundheitssystem positiv weiterentwickeln und effizienter werden. Heute werden zu viele unnötige oder in ihrer Wirkung umstrittene Leistungen durchgeführt. Sie kosten die Prämienzahler und die öffentliche Hand jedes Jahr Milliardenbeträge ohne jeden Mehrwert für die Patienten.

Zwanzig Prozent der Kosten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung sind gemäss Experten und Bundesrat auf überflüssige oder schädliche Leistungen in der Medizin zurückzuführen. Das entspricht rund sechs Milliarden Franken pro Jahr, die von den Prämienzahlern bezahlt werden müssen. Das darf nicht sein. Obwohl die gesetzlichen Bestimmungen zu Qualitätsarbeit seit mehr als 20 Jahren im Krankenversicherungsgesetz festgeschrieben sind, ist seither wenig passiert. Immer noch fehlen im ambulanten Bereich konkrete Lösungsvorschläge, wie medizinisch erbrachte Leistungen eines Spitals oder eines Arztes nach objektiven Kriterien bewertet und ausgewiesen werden können. santésuisse fordert schon lange die standardisierte Qualitätsmessung der Leistungserbringung.

Vom stationären Bereich lernen

Im stationären Bereich unternehmen die Tarifpartner und diverse Organisationen bereits Qualitätsanstrengungen mit positivem Resultat. Sie weisen vergleichende Qualität mit entsprechenden Indikatoren heute schon aus. Auf diesen Arbeiten soll weiter aufgebaut werden.

Patienten, Versicherte und öffentlich Hand profitieren

Setzt sich die qualitätsorientierte Konzeption der SGK-NR in den weiteren parlamentarischen Beratung durch, hat dies in absehbarer Zukunft für die Patienten, die Versicherten und die Steuerzahler positive Auswirkungen: Qualitativ hochstehende Leistungen werden sich zunehmend durchsetzen, überflüssige und qualitativ fragwürdige Angebote werden gebremst. Das hohe Ausmass an überflüssigen Leistungen, die heute von den Prämien- und Steuerzahlern berappt werden müssen, wird kontinuierlich abnehmen.

Patienten: Echte Wahl statt Blackbox

Für die Patientinnen und Patienten hat eine solche Weiterentwicklung zudem einen entscheidenden Vorteil: Wird die Qualität auch im ambulanten Bereich standardmässig ausgewiesen, werden sie erstmals über echte Fakten verfügen, wenn sie ihren Arzt oder ihr Spitalambulatorium auswählen. Heute fällt dieser Entscheid häufig allein aufgrund von „Softfaktoren“, die mit der Behandlungsqualität und –effizienz nichts zu tun haben.

 


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