Vielschichtig, wie die Lehrbetriebe selbst

infosantésuisse-Artikel
30.10.2023

Alle unter einem Dach: Mit der neue kaufmännischen Grundbildung Kranken- und Sozialversicherungen rückt die Branche näher zusammen. Die Lernenden profitieren von einem breiten, digitalen und praxisbezogenen Bildungsangebot.   

Es war ein grosser Tag für die 218 jungen Frauen und Männer: Am 2. August haben sie ihre kaufmännische Lehre in der neue geschaffenen beruflichen Grundbildung Kranken- und Sozialversicherungen (GKSV) in Angriff genommen. Von den Krankenversicherern über die Ausgleichskassen bis hin zu Pensionskassen sind neu alle Sozialversicherungszweige unter einem Dach vereint. Insgesamt 54 Lehrbetriebe bilden hier junge Fachkräfte in den drei Landessprachen Deutsch, Italienisch und Französisch aus. 

Meilenstein erreicht 

«Ich freue mich extrem über den gelungenen Start. Das ist ein grosser Meilenstein für uns», sagt Matthias Hurni, Gesamtverantwortlicher des Branchenprojektes und Leiter berufliche Grundbildung bei santésuisse. Während vier Jahren hat er die neue Grundbildung intensiv vorbereitet, unterstützt von Flavia Roth als Teilprojektleiterin digitale Lernmedien sowie von zahlreichen Bildungsverantwortlichen aus den Lehrbetrieben. Die Zusammenarbeit sei extrem motivierend gewesen, lobt Hurni. «Alle haben tatkräftig mitgewirkt und ihre Beiträge zu diesem gemeinsamen Erfolg geleistet.» 

Die Branche im Blick 

Die neue Grundbildung ist so vielschichtig, wie es die Lehrbetriebe selber sind. Neben der Arbeit im Büro besuchen die Lernenden die kaufmännische Berufsschule und an 16 Tagen den Branchenkundeunterricht. Diese überbetrieblichen Kurse werden an mehreren Standorten in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin angeboten. Ein Teil der Lektionen absolvieren die Lernenden in gemischten Klassen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Sozialversicherungszweigen. So können sie sich gegenseitig austauschen, unterstützen und die Branche in ihrer ganzen Breite kennenlernen.

Für alle im Fokus: In den überbetrieblichen Kursen wird nicht staubtrockenes theoretisches Wissen gepaukt. Stattdessen fördern die Kursleiter Handlungskompetenzen, damit sich die Jungen im komplexen Berufsalltag rasch zurechtfinden. So erhalten sie konkrete Aufträge aus der Praxis zu lösen, trainieren Kundengespräche und lernen, wie sie betriebsbezogene Statistiken oder Applikationen gewinnbringend einsetzen können.

Digital lernen mit neuen Tools

Diese praxisbezogene Ausrichtung bringt auch eine neue Rollenaufteilung mit sich. So sind die Kursleiterinnen und Kursleiter eher als Coaches und Begleiter gefragt, denn als reine Wissensvermittler. Zählen können sie für ihren Unterricht auf moderne digitale Lernmedien wie «Time2learn» oder die «Elever App», mit welcher auf spielerische Art Wissen vermittelt werden kann. Ein weiteres zentrales Instrument ist das digitale Handbuch der Schweizer Kranken- und Unfallversicherung von santésuisse. Neben den wichtigsten Gesetzen und Verordnungen bietet es den Lernenden wertvolle Funktionen wie Versionsvergleiche, Lesezeichen und Kommentare. 

Bildung für die Fachkräfte von morgen 

Obwohl die neue kaufmännische Grundbildung bereits begonnen hat, ist die Arbeit im Hintergrund noch längst nicht abgeschlossen. Einerseits stehen noch nicht alle Lerninhalte fest, andererseits möchten Matthias Hurni und sein Team die Grundbildung kontinuierlich weiterentwickeln. «Wir wollen eine hohe Qualität bieten, damit die Lernenden während ihrer Lehrzeit maximal profitieren können – und somit die ganze Branche.» Schliesslich geht es um nicht weniger als die Fachkräfte der Sozialversicherer von morgen, welche sich seit August das Rüstzeug für die Zukunft holen. 


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