Communiqué
Kompromissbereitschaft zahlt sich aus: Nationale Tariforganisation stimmt neuem Arzttarif zu
Ambulantes Tarifsystem: Wichtiger Meilenstein für die Einführung von Pauschalen erreicht
Der Verwaltungsrat der nationalen Tariforganisation OAAT hat heute dem neuen ambulanten Tarifsystem, bestehend aus Pauschalen und Einzelleistungstarif TARDOC, zugestimmt. santésuisse begrüsst diese Entscheidung. Diese basiert auf sorgfältigen Abwägungen und stellt einen nachhaltigen Kompromiss dar. Unter dem Dach der gemeinsamen Tariforganisation OAAT ist es gelungen, einen einheitlichen Arzttarif zu entwickeln, der die Anforderungen an einen zeitgemässen Arzttarif akkurat abbildet. Jetzt ist es wichtig, dass das neue Tarifsystem eingeführt wird, weil insbesondere Pauschalen kostendämpfend wirken.
Das ist ein wichtiger Schritt für die Einführung des neuen Tarifs per Anfang 2026. Die Tarifpartner werden dieses Gesamttarifwerk dem Bundesrat zur Genehmigung einreichen, sobald über das Referendum bei der FMH entschieden worden ist. Seit dem Entscheid des Bundesrates für ein kohärentes Tarifsystem bestehend aus Pauschalen und dem Einzelleistungstarif TARDOC im vergangenen Juni haben die Tarifpartner unter der Leitung der «Organisation ambulante Arzttarife» OAAT AG mit Hochdruck am neuen Arzttarif gearbeitet. Diesem hat der Verwaltungsrat der OAAT heute zugestimmt.
Breitabgestützte und tragfähige Lösung
Gemeinsam ist es gelungen, die beiden ursprünglich separat entwickelten Tarife unter einem Tarifstruktur-Vertrag zusammenzufassen und eine breit abgestützte Lösung zu finden, die nicht nur die Anforderungen des Bundesrates erfüllt, sondern die auch im Sinne der Prämienzahlerinnen und Prämienzahler ist. «Das ist ein Meilenstein auf dem Weg für eine datenbasierte Weiterentwicklung des ambulanten Arzttarifs», freut sich santésuisse-Direktorin Verena Nold. «Mit ambulanten Pauschalen werden die richtigen Anreize gesetzt – und ambulante Behandlungen gefördert».
Mit diesem wichtigen Schritt hat der Verwaltungsrat der OAAT zudem die Anwendungsbereiche und die Rahmenbedingungen der beiden Tarifwerke aufeinander abgestimmt und ermöglicht damit eine einheitliche Anwendung ab 2026 – vorausgesetzt, die FMH entscheidet über ihr verbandsinternes Referendum.
Rascher Entscheid der FMH und des Bundesrates ist wichtig
Für die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler ist wichtig, dass die FMH möglichst rasch über ihr Referendum entscheidet. Dies weil insbesondere ambulante Pauschalen kostendämpfend wirken und weil sowohl der Bundesrat als auch das Parlament überzeugt sind, dass ambulante Pauschalen den Weg in die Zukunft weisen: Pauschalen setzen die Anreize so, dass effiziente Leistungserbringung belohnt wird. Zudem werden dieselben Leistungen immer gleich vergütet, was den administrativen Aufwand verringert. Gemeinsam mit dem TARDOC, der vor allem die Leistungen der Grundversorgung und der ambulanten Psychiatrie sachgerechter als bis anhin abbildet, führt das neue Gesamt-Tarifsystem das Schweizer Gesundheitswesen in eine stabile Zukunft.